Manifest der Sechzehn

Das Manifest der Sechzehn (Originalveröffentlichung frz.: Manifeste des seize) war ein Dokument, das 1916 von den bekannten Anarchisten Peter Kropotkin und Jean Grave geschrieben wurde und einen Sieg der Alliierten über Deutschland und die Mittelmächte im Ersten Weltkrieg befürwortete. Nach dem Ausbruch des Krieges setzten sich Kropotkin und andere Mitstreiter in der Londoner Zeitschrift Freedom für ihren Standpunkt ein, was wiederum andere Anarchisten zu scharfen kritischen Repliken veranlasste. Im weiteren Verlauf des Krieges beteiligten sich Anarchisten in ganz Europa an Antikriegsbewegungen und prangerten den Krieg in Pamphleten und Erklärungen an, wie in einer Erklärung im Februar 1916, die von bekannten Anarchisten wie Emma Goldman und Rudolf Rocker unterschrieben war.

Das Manifest wurde von Peter Kropotkin und Jean Grave entworfen und von 13 weiteren Anarchisten unterzeichnet. Kropotkin und die Unterzeichner sahen in den Streitkräften des deutschen Imperialismus eine Gefahr für die Arbeiter der Welt und befanden, dass sie besiegt werden müssten. Damit brach die Schrift mit der anarchistischen Tradition des Antimilitarismus und der in der anarchistischen Bewegung verbreiteten grundsätzlichen Opposition gegen jede Partei internationaler militärischer Konflikte, die sich beispielsweise in Desertion äußert. Die Positionierung des Manifests brachte den Unterzeichnern starke Kritik bis zum Vorwurf des Verrats der anarchistischen Prinzipien ein.

Das Dokument ist nach der ursprünglichen Zahl der Unterschriften benannt. Die Ortsangabe „Hussein Dey“ eines der Unterzeichners wurde dabei fälschlich als Signatur gedeutet, so dass statt der 15 Unterzeichner deren 16 gezählt wurden. Das Manifest wurde zuerst in der Zeitschrift La Bataille veröffentlicht.


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